Mit Kindern lernt man so einiges. Zum Beispiel, dass es eine Uhrzeit gibt, die 10 Uhr mittags heißt.
Aber auch, dass man sich mal entspannen sollte. Denn man kann den ganzen Tag lang aufräumen, putzen und kochen. Muss man aber nicht.
Meine Kinder finden sich in meiner Unordnung super zurecht. Sie sind richtig geschickt geworden im Hindernislauf und vielleicht werden sie mal gute Schatzsucher.
An meinen bescheidenen und wenig kreativen Kochkünsten hat sich in vier Jahren noch kein Kind gestört oder gesagt: „Och Mama, schon wieder Nudeln mit Tomatensauce? Ich hätte gern mal ein zartes Boeuf bourguignon.“ Oder: „Immer Apfel und Birne! Mach‘ uns doch mal einen kleinen Südfrüchtesalat mit karamellisierten Mangos und frischer Minze.“
Acht Dinge, die ich in vier Jahren Muttisein gelernt habe:
- Winterweisheit: Man hat entweder einen schönen Tag, oder eine aufgeräumte Wohnung
- Sommerweisheit: Die schönsten Tage enden damit, dass man mit ungeputzten Zähnen und dreckigen Füßen aus dem Auto direkt ins Bett verfrachtet wird (für die Kinder. Ich habe es versucht, aber mein Mann weckt mich immer)
- Lass‘ dich nicht auf Spielchen ein. Spielzeit vergeht 100 Mal langsamer als normale Zeit. Alle Aktivitäten dauern mit Kindern dreimal länger als ohne. Trotzdem ist jeder Einkauf, jeder Gang zur Post und jede mit der „Hilfe“ von zwei Kindern ausgeräumte Spülmaschine besser, als mit ihnen zu spielen. Sobald man sich zum Spielen auf dem Spielteppich niederlässt, ist man in einer Parallelzeit gefangen, die nicht vergeht. Irgend ein fieses Uhrenmännchen hält den Minutenzeiger fest und sagt: „Du musst noch drei Höhlen bauen, acht Bauklotztürme zerstören lassen und den Kaufladen sortieren, bis ich den Zeiger weiterschiebe.“
- Die Wäsche hört nie auf. Niemals. Daher: Wer aus dem Trockner lebt, spart Platz im Schrank
- Auch Kinder mit ungebügelter Kleidung finden Freunde in der Kita
- Hausfrauentipp: Nudeln, Haferflocken und Reis auf dem Küchenboden einen halben Tag antrocknen lassen, dann kann man das Zeug einfach wegfegen
- Du musst nicht gut kochen können, um eine gute Mutter zu sein. Du musst gut kochen können, um eine gute Köchin zu sein.
- Dein Baby ist auf deiner Brust eingeschlafen, oder dein Kind auf deinem Schoß. Du schaust dich um und jede Ecke der Wohnung schreit „räum‘ mich auf, räum‘ mich auf“. Tu‘ es nicht. Mach‘ einfach die Augen zu. Es ist für alle das beste.
So wahr!