Endlich ist auch Baby Lilly im Breiland angekommen. Und sie isst genauso „gut“, wie ihre große Schwester.
Daher muss ich mir keine neuen Geschichten ausdenken, sondern recycle einfach die alten: Hier kommt Das Möhrchen-Massaker reloaded (Originalausgabe März 2013 – jetzt mit neuem Baby und gleichem Putzaufwand):
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Es gab Möhrenbrei.
Die Tatortreiniger müssten gleich da sein.
Hier sieht es aus, als hätte jemand ein Kilo Möhrenbrei vor einem Ventilator ausgeschüttet. Ich habe Brei in den Haaren, auf dem Pulli, auf der Jeans, auf den Socken, auf der Brille. Ich stinke nach Möhren. Und ich hasse gekochte Möhren! Ich hasse genau zwei Dinge: Den Geruch warmer Milch und gekochter Möhren. Harte Zeiten sind das.
Babybreihersteller sollten eine Warnung aufs Gläschen drucken: Bitte legen Sie die Futterstelle mit Folie aus!
Oder: Bitte während des Füttervorgangs Altkleider tragen!
Oder: Nur in gekachelten Räumen verfüttern!
Irgendetwas, das darauf hindeutet, dass es zu einem Möhrchen-Massaker kommen wird.
In der Werbung sind immer nur die Babys breiverschmiert. Die Mütter und die Küche nie. In der Realität ist es umgekehrt.
Ein kleines Anfängergläschen beinhaltet 125 Gramm Karottenbrei. Ich schätze, die Hersteller kalkulieren 25 Gramm zur Babysättigung und 100 Gramm Kollateralbrei.
Das Baby ist nämlich gar nicht das Problem beim Füttern. Babykleidung ist 60-Grad-tauglich und ein Babygesicht ist abwaschbar. Alles drumherum ist viel schutzbedürftiger.
Eine Freundin hat mir in weiser Voraussicht auf den Tag des ersten Karottenbreis ein Lätzchen mit Ärmeln geschenkt. Danke! Das hat Schlimmes verhindert. Beim Kind. Der Rest der Wohnung und ich hatten keine Schutzkleidung.
Nicht nur, dass die Kleine hustet und prustet und spuckt und pustet wenn ich den Löffel in die Nähe des Mundes führe. Sie ist zudem sehr hilfsbereit und möchte mich beim Füttern unterstützen. Patscht auf den Breilöffel, greift danach, zieht, zerrt, dreht daran herum. Patscht dann mit den Breihänden auf alles in Reichweite. Und was nicht in Reichweite ist, ist in Spuckweite.
Schutzkleidung für fütternde Mütter habe ich leider noch nirgends gesehen. Das wäre doch ‚mal ne Idee! Ein Lätzchenset für Mutter und Tochter im pinken Partnerlook. Dass es das noch nicht gibt, wundert mich. Es gibt ja sonst vom Muttermilchaufbewahrungsbeutel bis zum Highspeed-Babykostabkühler allerlei Kram, der die Fütterungszeiten schöner und einfacher machen soll. So ein schickes Feeding-Kit würde ich mir schon was kosten lassen.
Beim Karottenbreifüttern denke ich an meinen Serienhelden Dexter. Der Killer, der vor seinen Morden den Tatort professionell abdeckt und so nie Spuren hinterlässt. Ich muss nochmal nachschauen, was der verwendet. Dann schick ich den Papa in den Baumarkt, um das Equipment zu besorgen.
Unsere Wohnung ist jetzt orange gesprenkelt. Als Erfolg ist zu verbuchen: Ich habe ein schönes Breigesicht-Foto fürs Babyalbum geschossen.
Für den nächsten Breitag habe ich auch schon einen Plan: Ich füttere im Badezimmer.
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Kaum zu glauben, dass diese Sauerei mal jemand drucken würde. Ist aber tatsächlich passiert:
Das Möhrchen-Massaker als Buch gibt es u.a. hier!
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